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Propan als Kältemittel

Eigenschaften und Praxisbeispiele

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Eigenschaften von Propan/R290

Eigenschaften von Propan/R290

Thema Sicherheit

Herausforderung Sicherheit – Gefährdungs­beurteilung für den Betrieb

Kälteanlagentechnik

Kälteanlagentechnik bei Propan

Praxisbeispiele

Praxisbeispiele Propankälteanlagen

FAQ

Fachbegriffe: Erläuterung

Eigenschaften von Propan/R290

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Herausforderung Sicherheit – Gefährdungs­beurteilung für den Betrieb

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Kälteanlagentechnik bei Propan

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Fachbegriffe: Erläuterung

Eigenschaften von Propan/R290

Propan wird aufgrund seiner hochentzündlichen Eigenschaft gemäß DIN EN 378-1 in die Sicherheitsklasse A3 eingestuft. Dies führt in der Planung, beim Transport, bei Wartungsarbeiten und im Betrieb zu einem erhöhten sicherheitstechnischen Aufwand. Die hohen Sicherheitsanforderungen stellten in der Vergangenheit für viele Betreiber ein Hindernis dar. Abgesehen von den Sicherheitsvorschriften handelt es sich bei Propan um ein einfach handzuhabendes Kältemittel. [16]

EigenschaftenR290R744
Normalsiedepunkt in °C-42,2-78,4
Kritische Temperatur in °C96,731,0
Druck bei Siedetemperatur von 40 °C13,7 bar90 -120 bar
Brennbarkeitjanein
Toxizitätnein>10 % nein
GWP31
Vol. Verdampfungswärme bei 0 °C3.880 kJ/m^322.550 kJ/m^3
Darstellung wichtiger Eigenschaften von R744 und R290 im Vergleich [1]

Im direkten Vergleich zu CO2 ist zu erkennen, dass der Einsatzbereich von Propan eher im Normal- und Klimabereich zu verordnen ist. Die höhere Lage der kritischen Temperatur ermöglicht es auch bei hohen Außentemperaturen im Sommer im Gegensatz zu CO2 im energieeffizienten subkritischen Betriebsbereich zu bleiben. Aufgrund der niedrigeren volumetrischen Verdampfungswärme ist für die gleiche Kälteleistung eine höhere Füllmenge an Kältemittel notwendig. Positiv hervorzuheben ist jedoch die niedrige Drucklage, wodurch die Regeltechnik deutlich einfacher aufgebaut ist. Prinzipiell ist der Standardaufbau der Kälteanlage beim Einsatz von Propan einfach zu übernehmen, was die Anwendung für Betreiber und Kälteanlagenbauer in vielen Fällen erleichtert. [1]

Herausforderung Sicherheit

Gefährdungs­beurteilung für den Betrieb

Für den sicheren Betrieb der Propananlage ist eine Gefährdungsbeurteilung vom Betreiber (ggfs. mit Unterstützung des Anlagenherstellers) zu erstellen. Der Inhalt der Beurteilung orientiert sich an den drei Hauptpunkten: Gasansammlungen ausschließen, Zündquellen vermeiden und Sicherheitszonen definieren. Hierbei wird die Gefahr der drei Hauptgefährdungen eingeschätzt und das Auftreten mittels erforderlicher Schutzmaßnahmen minimiert. [17]

Gasansammlungen ausschließen

Vermeidung von Gasansammlungen aufgrund der höheren Dichte von Propan durch bauliche oder lüftungstechnische Maßnahmen, wie:

 

  • Mindestabstand von 2 m zu Mauern und anderen Maschinen
  • Dachaufstellung: Abstand zu Treppenaufgängen, Fallrohren, Dachfenstern etc.
  • keine Überdachung bei Außenaufstellung
  • ausreichend mechanische Lüftung bei Innenaufstellung

 

Weitere Einzelheiten sind in der DIN EN 378-3 nachzulesen.
[17]

Vermeidung von Zündquellen

Umgebungsbedingungen nach relevanten Zündquellen überprüfen:

 

  • Wärmequelle mit Temperaturen von über 470 °C [Selbstentzündung] oder Funkenschlag
  • Elektroinstallationen bei Fehlerzuständen [z.B. Blitzeinschlag]

 

Maßnahmen: Ausführung der elektrischen Geräte nach ATEX-Richtlinie, fachgerechte Erdung der Betriebsmittel, Entfernung bzw. aktive Kühlung von Wärmequellen.
[17]

Sicherheitszonen

GefStoffV schreibt Einteilung der unmittelbaren Umgebung der Propan-Anlage in Sicherheitszonen vor:

 

  • Zone 1: gelegentliche Entstehung eines explosionsfähigen Gas-Luft-Gemischs
  • Zone 2: im Normalbetrieb keine Gefährdung, potenziell nur 30 min. pro Jahr

 

Betreten der Zonen ist nur durch berechtigte Personen erlaubt Es sind Umzäunungen und Warnhinweisen anzubringen.
[17]

Kälteanlagentechnik bei Propan

Komponenten der Kälteanlage

 

Beim Einsatz von Propan als Kältemittel verändert sich im Vergleich zu synthetischen Kältemitteln kaum etwas am klassischen Aufbau der Kälteanlage. Somit handelt es sich um den bereits viel erprobten Aufbau einer Verdichtungskälteanlage. Durch die Veränderung des Aggregatzustands des Kältemittels im Kältekreislauf, wird dem zu kühlenden Raum Wärme entzogen und an die Umgebung abgegeben. Das Funktionsprinzip und der Aufbau der Kälteanlage können wie folgt beschrieben werden:

  • Verdichter (1 → 2): Komprimierung des gasförmigen Kältemittels auf ein höheres Druckniveau
  • Verflüssiger (2 → 3): Wärmeabgabe an Umgebung unter Verflüssigung des Kältemittels
  • Expansionsventil (3 → 4): Entspannung des Kältemittels
    Verdampfer 4 → 1: Wärmeaufnahme von Umgebung unter Verdampfung des
  • Kältemittels (Kälteerzeugung)
Arbeitsweise einer Verdichtungskälteanlage [7]
Arbeitsweise einer Verdichtungskälteanlage [7]

Propan – Kältekreislauf

 

Der Kältekreislauf kann in einem sogenannten Druck-Enthalpie-Diagramm (log p,h) dargestellt werden. Ein solches Diagramm ist in der unteren Abbildung für einen idealen (s = konst.) Kältekreisprozess dargestellt. Die einzelnen Zahlen stellen hierbei die verschiedenen Zustandspunkte dar, wodurch der Wechsel der Zustandsänderungen der natürlichen Kältemittel nachvollzogen werden kann.

  • 7 – 1: isentrope Verdichtung
  • 1 – 4: isobare Verflüssigung
  • 4 – 5: isenthalpe Entspannung
  • 5 – 7: isobare Verdampfung

 

Idealisiert arbeitet die Kälteanlage zwischen zwei Temperaturniveaus: einer hohen Verflüssigungstemperatur, bei der Wärme abgegeben wird, und einer tiefen Verdampfungstemperatur bei gleichzeitiger Wärmeaufnahme. Bei Kältekreisläufen handelt es sich um sogenannte linksläufige Kreisprozesse, bei denen durch den Antrieb mit elektrischer Energie Wärme entgegen dem Temperaturgefälle transportiert/ übertragen wird.

Darstellung eines idealen linksläufigen Kältekreisprozesses im log p,h-Diagramm [7]
Darstellung eines idealen linksläufigen Kältekreisprozesses im log p,h-Diagramm [7]

Bauformen von Propankälteanlagen

 

In der Kälteanlagentechnik von Propan werden je nach Kältemittel-Füllmenge unterschiedliche Arten von Kälteanlagen gebaut. Dies hat mit den Sicherheitsanforderungen für Propan-Kälteanlagen zu tun. Grundsätzlich wird zwischen direkt und indirekt verdampfenden Kälteanlagen unterschieden. Bei einem direkten System wird das Kältemittel durch alle Rohrleitungen geführt und verbindet in einem Kreislauf den Kühlraum mit der Umgebung. Bei einem indirekten Kältekreislauf erfolgt die Wärmeaufnahme bzw. -abgabe des Kältemittels an Zwischenkreisläufe, die den Transport der Wärme aus dem Kühlraum an die Umgebung übernehmen. Ziel ist es wenige Gebäudeteile durch die Anwesenheit von Propan zu gefährden, sodass der Sicherheitsbereich möglichst auf eine Räumlichkeit begrenzt wird. [18]

Direkte Anlage
Direkte Anlage
TemperaturbereichNK, Klima
Temperaturbereich< 150 g
AnwendungenKleingeräte, Wärmepumpe, Kühlschränke
LeistungsbereichKlein
Aufbau / FunktionsprinzipTypische Kälteanlage;
geringe Kältemittel-Füllmenge durch Verwendung von Wärmetauschern mit kleiner Querschnittfläche
Bewertung+ keine zusätzlichen Maßnahmen für Explosionsschutz & Vorschriften für Verdichter
+ viel Expertise vorhanden, da typischer Aufbau
Einfach indirekte Anlage
Einfach indirekte Anlage
TemperaturbereichNK, TK, Klima
Temperaturbereich> 150 g
AnwendungenSupermarkt, Kaltwassersatz
LeistungsbereichMittel, Groß
Aufbau / Funktionsprinzipindirekte Aufnahme von Wärme durch Glykol (Wärmeträger) auf ND-Seite;
direkte Verflüssigung auf HD-Seite
Bewertung+ geringes Sicherheitsrisiko auf der Kühlseite, da kein Kontakt mit Kältemittel
+ unkomplizierte und ungestörte Wartung
+ Minimierung der Propan-Füllmenge
- Verluste durch zusätzlichen Wärmeübergang
Doppelt indirekte Anlage
Doppelt indirekte Anlage
TemperaturbereichNK, TK, Klima
Temperaturbereich> 150 g
AnwendungenSupermarkt mit Abwärmenutzung, Wärme- und Kälteversorgung
LeistungsbereichMittel, Groß
Aufbau / FunktionsprinzipAufbau/ Funktionsprinzip Indirekte Verdampfung und Verflüssigung über Sekundärkreislauf mit sicherheitsunbedenklichem Kälteträger (z.B. Glykol)
Bewertung+ Nutzung der Wärme möglich (KWKK) → höhere Effizienz
+ Minimierung der Propan-Füllmenge
+ Sicherheitsbereich kann von Außenkontakt abgegrenzt werden
+ Größere Freiheit bei der Wahl des Aufstellungsortes des Propan-Kreislaufs Möglichkeit zur Wahl eines Aufstellungsortes mit geringeren Sicherheitsanforderungen
- Zusätzliche Komponenten und höhere Kosten
- Verluste durch zusätzliche Wärmeübergange

Praxisbeispiele Propankälteanlagen

Propan (R290) eignet sich aus energetischer Sicht als natürliches Kältemittel am besten in der Anwendung im Normalkühl- (NK) und Klimatisierungsbereich (- 40 bis + 70 °C). Im Vergleich zu FCKWs, FKWs und HFKWs konnten in vielen ausgeführten Anlagen Effizienzsteigerungen von 5 – 15 % beobachtet werden. Aktuell erfolgt die Anwendung von Propan meistens in kleinen Systemen mit Füllmengen bis zu 150 g, wie steckerfertige Kühltruhen oder Kühlschränken, die direktverdampfend ausgeführt werden. Aufgrund der Einordnung von Propan als A3-Gefahrenstoff, sind zusätzliche Sicherheitsanforderungen bei der Installation, der Wartung und Herstellung der Anlagen einzuhalten. Grundsätzlich werden Propananlagen auch in größeren Flüssigkeitssätzen, in der Lebensmittel- oder Chemieindustrie sowie in Supermärkten eingesetzt. Die Anwendung von Propan-Kälteanlagen in Supermärkten erfolgt oft als doppelt oder einfach indirektes System mit Propylenglykol als Kälteträger in den Kühlräumen. Für den Tiefkühlbereich eignet sich eine zusätzliche CO2-Kaskade. Auch für die Klimatisierung und Beheizung des Gebäudes eignet sich eine mit Propan befüllte Wärmepumpe. [7]

Wassergekühlter verdampfender Propan - Chiller
Wassergekühlter verdampfender Propan - Chiller
AnwendungenKühlung von Serverräumen; Kaltwasserbereitstellung
TypWassergekühlter Kaltwassersatz
Temperaturbereich14 / 8 °C
Leistungsbereich5 kW und 15 kW Kälteleistung (unterschiedlicher Leistungsbedarf)
Kältemittelfüllmenge0,38 kg (5 kW); 1 kg (15 kW)
AufstellungsortAufstellungsort Draußen, spezielles Schutzgehäuse
Aufbau / FunktionsprinzipWärmeentzug aus Kaltwasser, Verflüssigung durch Abgabe an Sole als Wärmeträger am Verflüssiger (43/ 48 °C)
Luftgekühlte Propan-Anlage mit umkehrbarem Kältemittelkreislauf
Luftgekühlte Propan-Anlage mit umkehrbarem Kältemittelkreislauf
AnwendungenKlimatisierung und Beheizung von Büroräumen
TypUmschaltbare luftgekühlte Propan-Kälteanlage
Temperaturbereich12/7 °C Kaltwasser
30/37 °C Warmwasser
Leistungsbereich30 kW Kälteleistung
27 kW Wärmeleistung
Kältemittel6,8 kg Propan
Aufbau / FunktionsprinzipUmschaltung zwischen Heiz- und Kühlbetrieb möglich: Kaltwasser- und Warmwasserbereitstellung; Heizwasser wird als Kälteträger verwendet
Propan - CO2 - Kaskadenanlage
Propan - CO2 - Kaskadenanlage
TypIntegriertes Anlagenkonzept
AnwendungsfallKälteversorgung für ein gewerbliches Lebensmittel-Großlager (6.500 m2)
Kältemittel/-trägerPropan, CO2
TemperaturbereichNK und Klimatisierung (Propan), Tieftemperatur (CO2)
Leistungsbereiche660 kW NK; 180 kW Klimatisierung; 220 kW TK
AufbauGesamtanlage bestehend aus folgenden R290- Kälteanlagen:
1) Luftgekühlter Propanchiller (jeweils 4 x 7,7 kg Propan):
vier Kältemittelkreisläufe zur Bereitstellung von Kaltsole (-2/-6 °C) für NK-Räume und Rückkühlung der TK-Verbunde; Wärmenutzung für Heizkreis
Indirekte Kälteanlage
2) 4 x Propan-Kompakt Chiller (jeweils 2,5 kg Propan):
Klimatisierung des Verwaltungsbereichs über Kaltwassernetz (12/7 °C); Abfuhr der Wärme über Sekundärkreislauf mit Rückkühler
Doppelt indirekte Kälteanlage
Anwendung in Karmeliten Brauerei in Straubing
Anwendung in Karmeliten Brauerei in Straubing
TypIntegriertes Anlagenkonzept mit Latent-Energiespeicher („IceAge-Verfahren“) und Absorptionskälteanlage
AnwendungsfallKälteversorgung für den Herstellungsprozess von Bier
Kältemittel/-trägerPropan
TemperaturbereichNK, Klima
Leistungsbereiche100 kWth für Absorptions-KM; 260 kWth für Propan-KM
Aufbau und FunktionsprinzipIceAge-Verfahren: Regenerative Kälteversorgung durch Erzeugung von Schnee (Schneelanzen, auch bei T > 0 °C)
Abkühlung des Kälteträgers durch Abschmelzen des Schnees auf mit Sole durchflossenem Wärmeübertrager-Feld
Deckung von 33 % des jährlichen Kältebedarfs.
Restlicher Kältebedarf: Indirekte Kälteanlage mit Propan/LiBr als Kältemittel.
Nutzung von Abwärme (95 °C) aus Gasturbine zur Erzeugung von -5 °C Kaltsole in Absorptions-KM (LiBr) zur Grundbedarfsdeckung;
Zusätzliche Propan-Kälteanlage mit 4 Verdichtereinheiten zur Lastspitzendeckung;
Kopplung beider Kältesysteme über gemeinsamen Soletank
Herausforderungen in der Planung und im BetriebÜberwachung und Automatisierung des Gesamtsystems;
Einbindung aller Komponenten in ein System
Vorteile im BetriebEinfacher Aufbau der Schneelanzen > wartungsfrei, geringe Kosten Erzeugung von Strom für Netzeinspeisung (PV-Anlage) Senkung des Gesamtenergiebedarfs um 11 % Reduktion der CO2-Emissionen um 4,99 kg/100 l

Fachbegriffe

GefStoffV

Die Verordnung zum Schutz vor gefährlichen Stoffen (kurz GefStoffV) regelt umfassend die Schutzmaßnahmen für Beschäftigte bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen. Ihr Hauptziel ist es, die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer vor den Gefahren zu schützen, die mit der Handhabung, Lagerung und Verwendung dieser Stoffe verbunden sind.

ATEX-Richtlinie

Die ATEX-Richtlinie ist eine EU-Gesetzgebung, die Sicherheitsanforderungen für Arbeitsplätze festlegt, in denen explosive Atmosphären auftreten können. Die Richtlinie umfasst Vorschriften für die Konstruktion, Herstellung und den Einsatz von Geräten sowie für Arbeitsverfahren und den Arbeitsschutz in explosiven Umgebungen.

Kälteanlage

Ein durch elektrische Energie angetriebener technischer Kreisprozess, welcher einer Wärmequelle bei niederen Temperaturen Energie entnimmt und diese einer Wärmesenke auf höherem Temperaturniveau zuführt. Für den Transport entgegengesetzt des natürlichen Temperaturgefälles ist das Durchlaufen eines speziellen Kälteprozesses notwendig. [8]

COP

Der Coefficient of Performance (kurz COP), auch Leistungszahl genannt ist die Bewertungsgröße für die Effizienz einer Wärmepumpe. Sie entspricht dem Quotienten aus Nutzen (Wärmeleistung) und Aufwand (elektrische Leistung) und liegt stets oberhalb von 1 (100 %). [20]

EER

Der Energy Efficiency Ratio (kurz EER), stellt analog zum COP die Bewertungsgröße der Effizienz einer Kälteanlage dar. In diesem Fall besteht der Nutzen aus der Kälteleistung der Anlage, weshalb der EER aus dem Quotienten von abgeführter Wärmeleistung (Nutzen) und elektrischer Leistung (Aufwand) definiert ist. Der EER einer Kälteanlage ist immer um 1 kleiner als der COP desselben Kreisprozesses. [20]

Direkt ver­dampfende Kälteanlage

Bei direkten Kälteanlagen ist die Wärmesenke und -quelle direkt mit dem Kältemittel (über die Rohrleitungen) in Kontakt. Das Kältemittel fließt hierbei durch alle Anlagenteile, weshalb es in großen Füllmengen in der Kälteanlage vorliegt. Bei sicherheits- und umwelttechnisch unbedenklichen Kältemitteln werden diese Systeme aufgrund geringerer Kosten und höherer Effizienz eingesetzt. [21]

Indirekt ver­dampfende Kälteanlage

Bei indirekt verdampfenden Systemen erfolgt die Änderung des Aggregatszustands des Kältemittels nicht direkt im Kontakt mit der Wärmequelle/-senke. Stattdessen wird ein Kälteträger in einem (einfach indirekt) oder zwei (doppelt indirekt) Zwischenkreisläufen eingesetzt, welche über einen Wärmeübertrager die Wärme ein- bzw. auskoppelt. Der Einsatz indirekt verdampfender Systeme erfolgt vor allem bei sicherheits- oder umwelttechnisch bedenklichen Kältemitteln, da die kompakte Bauweise eine geringe Kältemittelfüllmenge ermöglicht. [22]

GWP

Der GWP-Wert (engl.: Global Warming Potential) ist eine Bewertungsgröße, um die Treibhausaktivität verschiedener Stoffe miteinander vergleichen zu können. Hierbei wurde die Klimawirkung von CO2 als Referenzpunkt gesetzt (GWP = 1). . F-Gase besitzen meist ein hundert- bis tausendfach höheres Treibhauspotenzial als CO2. [10]